Internet Podcast (#315)

Kulturplatz
Information: Dieser Video Podcast wird per Ende Juli 2021 eingestellt. Künftige und bisherige Episoden finden Sie auf unserem Play SRF Portal (www.srf.ch/play). Kultur durchdringt unser Leben. «Kulturplatz» will für Kultur begeistern und behält dabei die wichtigsten Akteure und Ereignisse des Kulturbetriebes im Blick.


Kulturgut SBB

Die «Spanisch-Brötli-Bahn» fuhr 1847 über die erste Bahnstrecke der Schweiz. 175 Jahre später ist die SBB längst ein Schweizer Kulturgut dank Pünktlichkeit und Innovation. «Kulturplatz» steigt in den Zug und findet Meilensteine und Emotionen im Reich der Schienen. Kulturgut SBB Es gibt wenige Dinge, für die die Schweiz so berühmt ist, wie für ihre Bundesbahnen. Und viele Eigenschaften, die den Schweizer Bürgerinnen zugeschrieben werden, attestieren Beobachter auch dem eidgenössischen Schienenverkehr: Pünktlichkeit, Partizipation und Innovationsfähigkeit. Was die Schweizer Bahnen zum Kulturgut macht und wie sich das Image über die Jahre verändert hat, fragt «Kulturplatz» Historikerinnen, Bähnler und vor allem natürlich Passagiere. Leidenschaftliche Momente im Zug Auch das von Bewegung lebende Medium Film setzte schon früh auf die dynamische Eisenbahn. Mit der Einfahrt eines Zuges begann 1896 die Filmgeschichte. Im Zug wie auch im Kino sitzt man in geschlossenen Räumen, die physische Bewegung ist eingeschränkt. Die Landschaft zieht vor dem Zugfenster vorbei wie am Kinobesucher der Film auf der Leinwand. Spannung entsteht wie von selbst. Plan und Entgleisung, Anonymität und Intimität. Hier kann alles passieren: Mord und Totschlag, Spionage und Sabotage, unerwartete Begegnungen und Trennungen, Ehebruch und Liebesrausch. Von «Trainspottern» und Bahnfreaks Lokomotiven und Eisenbahnwagen üben auf viele Menschen bis heute eine starke Anziehungskraft aus. Man nennt sie «Trainspotter», Bahnfans, die alle Hebel in Bewegung setzen für das perfekte Bild. Sie stehen stundenlang geduldig neben den Gleisen bereit, um im richtigen Moment, im perfekten Licht, abzudrücken. Worauf dann mit Stolz die «Beute» auf einschlägigen Seiten mit der Trainspotter-Community geteilt wird. «Kulturplatz» begleitet ein trainspottendes Paar, das nicht nur die Liebe zu den Zügen, sondern auch zueinander verbindet, auf die Pirsch nach dem ultimativen Zug-Shot. Eine Wiederholung vom 15. Juni 2022
Erscheinungsdatum:
Wed, 01 May 2024 22:25:00 +0200
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«Fremde überall»: Biennale in Venedig zwischen Kunst und Tourismus

Wenn prominente Kunstschaffende aus der ganzen Welt nach Venedig reisen, passt das Motto der diesjährigen Kunstbiennale «Fremde überall» perfekt. Denn die Stadt quillt aus allen Nähten: Künstlerinnen und Touristen überall. Wie Stadt und Kunst mit «Fremden» umgehen? Ein «Kulturplatz». Ein Fest des Andersseins Der diesjährige Kurator, der Brasilianer Adriano Pedrosa bezeichnet sich als ersten «offen queeren» Kurator der Biennale Venedig. Mit seinem Motto «Stranieri Ovunque», was so viel heisst wie Fremde überall, will er bewusst Kunstschaffende einladen, die selbst Immigranten, Emigranten, Exilkünstler, indigen oder auch queer sind. Ein Fest für Aussenstehende will er feiern und setzt damit ein Zeichen in Zeiten, in denen die Angst vor dem Fremden bestimmend ist. Alle kennen das Gefühl, sich fremd zu fühlen. In Familien. Im Freundeskreis. Am Arbeitsplatz oder in der Stadt in der man lebt. Kunst aus der ganzen Welt «Kulturplatz» will auf der diesjährigen Biennale herausfinden, wie die Kunstschaffenden das Motto umsetzen. Junge Kunstschaffende aus der ganzen Welt haben sich dazu etwas einfallen lassen. Auch die Kuratorin Koyo Kouoh, die im Aargau aufgewachsen ist und heute zwei wichtige Museen in Afrika leitet, kennt das Gefühl des Fremdseins nur zu gut. Sie gilt als Vermittlerin zwischen den Welten. Baume-Schneider, Hans Ulrich Obrist, Ann Demeester ? prominente Gäste in Venedig Ann Demeester, Direktorin des Zürcher Kunsthauses, kann nach einem guten Jahr in der Schweiz, im Gespräch mit der Moderatorin Nina Brunner, erzählen, wann und wo sie sich fremd fühlt. Und in welchen Projekten sie das Motto der Biennale gut umgesetzt sieht. Und Nina Brunner trifft noch eine besonders herausragende Persönlichkeit aus der Kunstwelt, den internationalen Kurator Hans Ulrich Obrist. Der begnadete Kunstvermittler wollte schon als kleiner Junge weg aus St. Gallen, hinaus in die grosse weite Welt. In seiner kürzlich erschienenen Biografie, erzählt er, dass er sich schon immer mit Kunstschaffenden auf der ganzen Welt vertraut machen wollte. Und berichtet über sein aktuelles Projekt. Ebenfalls angereist ist Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, die wir im Schweizer Pavillon treffen. Hier stellt in diesem Jahr der brasilianisch-schweizerische Künstler Guerreiro do Divino Amor sein Projekt vor. Ihm geht es darum auf die Überlegenheit und Macht westlicher Gesellschaften hinzuweisen. Den Schweizer Pavillon hat er in einen Tempel verwandelt. Venedig platzt aus allen Nähten Die Kunstbiennale hat aber auch eine Kehrseite: Denn die ohnehin überquellende Lagunenstadt wird in diesen Monaten noch voller. Fremde überall. Für die Venezianerinnen und Venezianer ist das mittlerweile ein echtes Ärgernis, weil sie sich nicht mehr wohlfühlen in ihrer Stadt. Aber Venedig lebt auch vom Tourismus. Wie kann man mit diesem Dilemma umgehen? Ab 25. April startet die Stadt ein Pilotprojekt. Ab dann müssen alle Tagestouristinnen und -touristen einen Eintritt von fünf Euro zahlen. Ob das eine Lösung ist? «Kulturplatz» spricht mit einer Architektin und einer jungen Schweizer Kuratorin darüber.
Erscheinungsdatum:
Wed, 24 Apr 2024 22:25:00 +0200
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Von Oliviero Toscani bis KI: Die Macht der Bilder

Künstlich generiert, heimlich gefilmt oder schockierend in Szene gesetzt ? welche Bilder haben heute die grösste Wirkung? «Kulturplatz» über den legendären Fotografen Oliviero Toscani, über versteckte Kameras und die neueste KI der Firma OpenAI. In den 1990er-Jahren sorgte der Fotograf Oliviero Toscani mit Tabuthemen wie Aids, Rassismus und der Todesstrafe für viel Aufregung. Die Bilder als Werbung für die Modemarke Benetton verpackt, wurden immer wieder als eine Provokation wahrgenommen. Heute schaut der inzwischen 82-Jährige auf eine bewegte Vergangenheit zurück und weiss: Für ihn ist die Fotografie ein Akt der Aufklärung. Die Macht der Bilder ist inzwischen zur Ohnmacht geworden. Mit «Deep Fakes» und der Künstlichen Intelligenz haben Bilder ihre Aussagekraft verloren. Die neueste KI heisst «Sora», stammt wie «ChatGPT» von der Firma OpenAI und lässt alles bisher Gesehene hinter sich. Auf Knopfdruck entstehen einminütige Videos, ohne auch nur ein einziges Bild zu filmen. Was heisst «Sora» für die Zukunft der Bilder? Bilder waren als Beweismittel schon immer nur bedingt vertrauenswürdig. Und doch brauchen wir Beweise, etwa im Journalismus, um Dinge aufzuklären. Die versteckte Kamera beispielsweise steht nicht nur für lustige Streiche, sondern vor allem auch für Aufklärung. Welche Rolle diese heimlich gemachten Bilder spielen, darüber hat RTS-Kollege und Produzent Jean-Philippe Ceppi ein Buch geschrieben.
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Wed, 17 Apr 2024 22:25:00 +0200
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Musikalische Zeitkapsel ? mit Musik in die Zukunft reisen?

Ein aussergewöhnliches Musikprojekt kreiert eine Zeitkapsel, die erst in 100 Jahren geöffnet werden darf. Darin: 40 Kompositionen von Schweizer Musikschaffenden. Mit singenden Hunden, Morsezeichen oder Gletschermusik. Doch wie schreibt man Musik für die Zukunft? Für wen? Und in welchem Format? In 100 Jahren sollen in der Schweiz Töne aus der fernen Vergangenheit erklingen. Eine Zeitkapsel, die bis dahin in der Nationalen Phonothek in Lugano lagert, soll dann geöffnet werden. Das ist die Idee hinter dem Projekt «Zukunftsmusik ? utopie sonore ? échos du futur». 40 Kompositionen von Schweizer Musikschaffenden werden in der Zeitkapsel aufbewahrt. Ein einzigartiges Projekt, das vom Musikethnologen Johannes Rühl initiiert wurde. Alle musikalischen Genres sind in «Zukunftsmusik» vertreten ? von Jazz über Volkslied bis hin zu neuer Popmusik. «Kulturplatz» hat die Entstehung dieser Zeitkapsel in den letzten Wochen begleitet.
Erscheinungsdatum:
Wed, 10 Apr 2024 22:25:00 +0200
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Das Auto: Liebhaberobjekt und Aufreger

Unsere Beziehung zum Auto, sie ist kompliziert: Über Jahrzehnte gab es keine Grenzen für persönliche Freiheit und maximale Mobilität auf den Strassen. Doch in Zeiten des Klimawandels muss alles neu gedacht werden, das Auto soll zunehmend aus den überlasteten Städten verdrängt werden. Städte ohne Autos Lange stand die eigene Karosse für Freiheit und Mobilität. Autos wurden immer grösser und massiger. Doch in Zeiten von Klimakrise und überhitzen Städten hat es das Auto nicht leicht. Und mit Tempo 30 in den Zentren kommt es bald zum Stillstand. Denn die Städte sollen schon bald den Velos und den Fussgängern gehören. Und Autos ? wenn überhaupt ? nur noch elektrisch fahren. Dass diese Entwicklung nicht allen gefällt, macht die Autodiskussion zum Aufreger schlechthin. Wie das Automobil die Architektur prägte. Vorbei die Zeiten, als so gebaut wurde, dass es dem Autoverkehr dient. Der Architekturhistoriker Erik Wegerhoff hat zum Verhältnis Architektur und Automobil ein Buch geschrieben. Es ist eine Hommage an die Mobilität und ihren Einfluss auf die Immobilie. Und es ist auch ein Art Abgesang an das Gefährt, das die Stadt und die Architektur im 20. Jahrhundert massgeblich geprägt hat, heute aber immer mehr aus den Städten gedrängt wird. Frage an den Designer: Warum werden Autos immer massiger? Der Schweiz-Argentinier Alfredo Häberli fährt gerne stilvolle Fahrzeuge aus früheren Jahrzehnten, hat sich aber in erster Linie als Designer von Möbeln oder Geschirr einen Namen geschaffen. In seiner Kindheit war er oft an einer Autorennstrecke, von daher rührt seine tiefe Liebe zum Automobil. Diese lebt er auch dann und wann als Gestalter aus. Ein Gespräch über das Schöne am Auto und die fragwürdige Tendenz zu immer grösser und massiger.
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Wed, 03 Apr 2024 22:25:00 +0200
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Kunst hinter Gittern ? Wie geht Kultur im Knast?

Macht Kunst uns zu besseren Menschen? In Schweizer Gefängnissen ist sie jedenfalls ein Mittel zur Resozialisierung der Gefangenen. «Kulturplatz» geht der Frage nach, welche Bedeutung Theater, Literatur und Malerei für eingesperrte Menschen haben kann. Gefängnistheater «AUSBRUCH» in der JVA Lenzburg In der Justizvollzugsanstalt Lenzburg (JVA) stehen Menschen auf der Bühne, die zum Teil eine lebenslange Haftstrafe absitzen. Das Theaterkollektiv «AUSBRUCH» hat Anfang Monat seine neuste Produktion mit fünf Gefangenen aufgeführt. «Kulturplatz» hat exklusiv Zugang bekommen zu einer Vorstellung. So viel vorweg: Gefängnistheater bringt unsere Vorstellung von Gefängnisinsassen ins Wanken. Zekamerone ? 100 Geschichten vom Gefängnisalltag Schreiben hinter Gittern kann ein Weg sein, mit Freiheitsentzug umzugehen. Das beweisen die Kurzgeschichten des belarussischen Anwalts Maxim Znak. Als im Jahr 2020 die Proteste in Belarus gegen Machthaber Lukaschenko losgehen, wird Maksim Znak verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Während seiner Untersuchungshaft schreibt er 100 eindrückliche Kurzgeschichten über seine ausweglose Situation. Er reiht sich damit ein in die Jahrhunderte alte Geschichte der Gefangenenliteratur ? von Solschenizyn bis Nelson Mandela. Aleks Weber ? Malen gegen die Enge der Zelle Der Winterthurer Maler Aleks Weber ist in den 1980er Jahren im Begriff, sich als Künstler einen Namen zu machen. Während den Jugendunruhen jener Zeit landet er im Gefängnis und malt hinter Gittern weiter ? über 400 Bilder entstehen in seiner kleinen Gefängniszelle. Eine Auswahl davon war letzten Herbst in einer grossen Ausstellung in Winterthur zu sehen. «Kulturplatz» holt die eindrücklichen Werke von Aleks Weber noch einmal ans Licht.
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Wed, 27 Mar 2024 22:25:00 +0100
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Unser Abfall: Problem und Ressource zugleich

Die Abfälle der Konsumgesellschaft erzählen, wer wir wirklich sind. «Kulturplatz» zeigt, was der Kehricht über uns verrät, und wie aus Abfallstoffen, wie dem Staub des 3D-Druckers, aus dem Blut von geschlachteten Tieren, oder aus alten Stahlträgern neue Dinge, und gar Kunst entstehen können. «Kulturplatz» besucht den Künstler Lukas Hofkunst in seinem temporären Atelier in der alten Chemiefabrik in Uetikon am See ZH. Dort verwandelt er Bauabfälle und nicht mehr gebrauchte Stahlträger zu einer riesigen, begehbaren Skulptur. Lukas Hofkunst zeigt, wie aus ungenutzten Baustoffen wahrlich grosse Kunst werden kann. Der Abfall und wir Jede Person in der Schweiz produziert pro Tag 1.9 Kilogramm Abfall. Der Historiker Roman Köster beschreibt in seinem neuen Buch «Müll ? Eine schmutzige Geschichte der Menschheit», was das, was weggeworfen wird, über die Gesellschaft erzählt. Es ist die Historie einer konsumwütigen Welt, deren Effizienz für immer grössere Müllberge sorgt. Was tun? Weniger kaufen, weniger wegwerfen und lernen, wie die täglichen Tonnen Abfall stärker als Ressource genutzt werden können. Der Abfall als Ressource Recycling könnte weit über das Wiederverwenden von Glas, Papier oder Metall hinausgehen. Im Gewerbemuseum Winterthur sind aktuell Objekte zu sehen, die aus dem hergestellt sind, was wir wegwerfen, oder was in der industriellen Produktion abfällt und nicht mehr gebraucht wird. Der Designer Fabio Hendry verwandelt den Staub des 3D-Druckers in kunstvolle Wohnobjekte. Die Designerin Leonor Kotoun trocknet und presst das Blut von geschlachteten Schweinen und stellt, zusammen mit der Künstlerin Vanessa Billy, Objekte aller Art her. Die Schau in Winterthur ZH macht klar, wir brauchen neue Ideen und vor allem eine neue Haltung, unserem Abfall gegenüber. Weg mit der Wegwerf-Architektur Das fordert Vittorio Magnago Lampugnani, der ehemalige ETH-Professor für Geschichte des Städtebaus. In seinem neuen Buch prangert er die Wegwerfmentalität im Bauen an, die fatale Übertragung des Konsumismus auf die Architektur. Er sagt, Häuser würden heute mit einem vorprogrammierten Wegwerfdatum erstellt. Architekt Lampugnani plädiert für einen traditionellen, nachhaltigen Städtebau, der mit Verstand und politischer Verantwortung vollzogen wird.
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Wed, 20 Mar 2024 22:25:00 +0100
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Sharon Stone bis Ferdinand Hodler: Karrieren der Malerstars

Was haben Sharon Stone und Ferdinand Hodler gemeinsam? Eine Passion für die Malerei. «Kulturplatz» besucht die Hollywood-Ikone in ihrem Atelier und nimmt mit der Gegenwartskunst den Mythos des Nationalmalers ins Visier. Nach der Leinwand ist vor der Künstlerkarriere. Silvester Stallone, Jonny Depp, David Lynch ? sie alle haben nach ihren grossen Filmkarrieren zum Pinsel gegriffen, die neueste Zugabe ist die ehemalige «Femme Fatale» der 90er-Jahre Sharon Stone, bekannt aus ihrem Blockbuster «Basic Instinct». Nach einem Hirnschlag Anfang der 2000er-Jahre kam sie nur langsam wieder ins Leben zurück. Jetzt malt sie seit einigen Jahren und hat damit Erfolg. In der Ausstellung «Apropos Hodler» im Kunsthaus Zürich thematisieren zeitgenössische Künstler den Mythos Hodler. Denn wer kennt ihn nicht, den Nationalmaler, der vom Tell bis zum Holzfäller die grossen Ikonen der Schweizer Malerei geschaffen hat und gleichzeitig als Provokateur die grössten Skandale in der Kunst verursachte. Der Malerfürst ist bis heute Garant für hohe Besucherzahlen, jetzt will die Gegenwartskunst davon profitieren. Zu Lebzeiten galt er als eine etwas verrückte Randfigur, erst nach seinem Tod wurde Vincent van Gogh weltberühmt. Und das hat er vor allem einer Frau zu verdanken: Johanna van Gogh-Bonger. Sie war die Frau von van Goghs Bruder Theo. Nachdem sich nämlich Vincent mit der Pistole eine Kugel in den Bauch schoss und sein Kunsthändlerbruder kurz drauf an Syphilis starb, blieb sie als Witwe allein zurück mit Hunderten van Gogh-Gemälden. Wie hat es die Witwe geschafft, Vincent zum berühmtesten Künstlernamen des letzten Jahrhunderts zu machen?
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Wed, 13 Mar 2024 22:25:00 +0100
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Kultur auf dem Land: Tradition trifft Experimentierfreude

Der kleine Ort Lichtensteig SG im Toggenburg kämpft seit langem mit einem gewaltigen Strukturwandel. Mit Erfolg. Eine grosse Rolle spielt dabei das 2019 gegründete «Rathaus für Kultur». Nicht zur Freude aller. «Kulturplatz» mit der Frage, was Kultur im ländlichen Raum bewirken kann. Lichtensteig SG ? Quo vadis? In dem kleinen Städtli Lichtensteig SG lassen sich immer mehr junge Kulturschaffende nieder. Leerstehende Gebäude werden zu Ateliers und Gemeinschaftswohnraum umgewandelt. Der Wakkerpreis 2023 hat dem traditionsreichen Ort im Toggenburg viel Aufmerksamkeit verschafft. Doch wie geht es weiter? Kann allein die Kultur als Standortfaktor herhalten? Kunstschaffende und Politiker sind zuversichtlich. Doch in den Aufschwung mischt sich auch Skepsis. Die Frage, was Kultur kann und sein soll, stellt sich hier zwischen ländlicher Tradition und urbaner Experimentierfreude. Klangwelt Toggenburg Wie schafft man es, 23,3 Millionen aufzutreiben für ein klingendes Kultur-Zentrum weitab von allen Ballungszentren und Autobahnanschlüssen? Antworten darauf gibt die abenteuerliche Geschichte der Klangwelt Toggenburg. Sie zeigt, wie Kultur auf dem Land entstehen und auch bestehen kann. Beethoven im Engadin «Mit Beethoven ein Stadion füllen»: Das ist das Vorhaben des Exilbündner Dirigenten Urs Leonhardt Steiner. Nicht in einem etablierten urbanen Kulturzentrum, sondern weitab davon, in der Unterengadiner Gemeinde Scuol GR. Wo es weit und breit kein Berufsorchester gibt und auch keinen geeigneten Konzertsaal. Dafür aber eine kleine Truppe Kulturbegeisterter, die je nach Sichtweise waghalsig, mutig oder grössenwahnsinnig ist ? und derzeit daran arbeitet, bodenständige Hochkultur in eine Eishockeyhalle zu bringen und ein einst nobles und zuletzt jahrelang geschlossenes Kurhotel wiederzubeleben. Ein Blick auf zwei Kulturinitiativen im Unterengadin: hemdsärmelig, ambitioniert und risikofreudig.
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Wed, 06 Mar 2024 22:23:51 +0100
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Im mittleren Alter: Jetzt wird?s richtig lustig!

Noch nicht alt und nicht mehr jung. Oder «nicht mehr sexy und noch nicht senil». Mona Vetsch und Tom Gisler, für gewöhnlich SRF-Aushängeschilder, widmen sich in einer Bühnenshow ganz der Lebensphase multipler Anforderungen: Kinder, Eltern, Arbeit, Beziehung. Wie kommt man da nur unbeschadet raus? Diskussionen ums Abgeben des Führerscheins, der (möglichst rechtzeitige) Gang ins Altersheim oder Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten. Betagte Eltern halten einen oft ganz schön auf Trab. Das war wohl schon immer so. Hatte man früher das mittlere Alter erreicht, waren die eigenen Eltern aber meist schon gestorben. Die Gesellschaft wird jedoch immer älter, und so kann es sein, dass man selbst schon Enkelkinder hat, während die eigenen Eltern noch leben. Eine neue Situation, die Generationen davor nicht kannten, in der beide Seiten einen neuen Umgang miteinander erlernen müssen. Davon erzählen die Pflegefachfrau und Gerontopsychologin, Bettina Ugolini, und die Journalistin und Autorin Cornelia Kazis in ihrem Buch, «Alte Bande», das im Oktober erscheint. Es ist die sogenannte Rushhour des Lebens: Lebenspartner finden, Beziehung pflegen, Familie gründen, Karriere machen, fit bleiben, Hobbys behalten und Freundschaften bewahren. Im mittleren Alter ist viel los! Multistress eben! Davon berichten auch die Musikerin Jaël, die soeben ihr zweites Kind bekommen hat, der Theaterregisseur Marcel Schwald, der gemeinsam mit zwei Frauen drei Kinder grosszieht und die Schauspielerin Wanda Wylowa, deren Kinder gross sind und die damit wieder Kapazität für andere Dinge hat. In den Lebensjahren zwischen 35 und 60 gilt es, sehr viele Herausforderungen parallel zu meistern, mehr als in anderen Phasen. Stress, Erschöpfung und Krisen können die Folge sein. Aber auch höhere Zufriedenheit, denn erfolgreich im Beruf zu sein und Kinder zu begleiten, stiftet Sinn. Nur: Wäre es nicht besser, nicht alles miteinander machen zu müssen? Könnte man nicht die Karriere etwas nach hinten verschieben oder später nochmal eine Ausbildung machen? Oder doch früher Kinder bekommen? «Kulturplatz» blickt mit der Lebensspannenforscherin Alexandra M. Freund, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Zürich, auf eine herausfordernde Lebensphase. Dass sich vieles mit Humor besser bewältigen lässt, machen sich wiederum Mona Vetsch und Tom Gisler zunutze. Im Alltag stehen sie vor der SRF-Kamera und am SRF-Radiomikro. Bald bespielen die beiden die Bühnen der Schweiz mit ihrer Show «Im mittleren Alter». Bissig und selbstironisch ihr Umgang mit dem Thema. Doch wie erleben sie persönlich dieses verteufelte mittlere Alter? «Kulturplatz»-Moderatorin Eva Wannenmacher ? selbst im besten mittleren Alter ? will es wissen. Wiederholung vom 30.08.2023
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Sun, 03 Mar 2024 15:26:24 +0100
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Von Roman bis Film: Wie weit kann Fiktion gehen?

Bestsellerautor Daniel Kehlmann stellt den Regisseur G.W. Pabst in den Dunstkreis der Nazis, was dessen Nachfahren erzürnt. Während dem Schauspielerin Sandra Hüller im neuen Holocaust-Film «Zone Of Interest» eine deutsche Idylle lebt, jenseits der Mauer des Horrors von Auschwitz. Fiktion unbegrenzt? Daniel Kehlmann schreibt Bestseller. Seine Methode ist immer dieselbe: Der Protagonist seiner Geschichte ist ein Mensch, der tatsächlich in der Vergangenheit lebte, der meist vielen Menschen bekannt ist. «Lichtspiel», das bereits im Herbst erschienene neueste Werk wirft weiterhin Wellen. Fiktion steht für Kehlmann über der Wahrheit, so dichtet er dem grossen Regisseur des deutschen Stummfilms, G.W. Pabst und dessen Sohn, Nazi-Sympathien an, was die Nachfahren in Österreich und der Schweiz erzürnt. Sie wehren sich dagegen, dass ihre Familiengeschichte «überschrieben» wird, und verlangen vom Verlag eine Erwähnung im Buch, dass es sich bei «Lichtspiel» in weiten Teilen um Fiktion handle. Wie kann, beziehungsweise darf man den Holocaust erzählen? Ist das Unfassbare darstellbar? Diese Fragen beschäftigen nicht zuletzt seit Spielbergs Drama «Schindlers Liste». Nun erhält die Holocaust-Darstellung im Film eine neue Dimension: «Zone Of Interest» heisst das zugleich faszinierende und verstörende Werk von Jonathan Glazer, das diese Woche in die Kinos kommt. Die Banalität des Schreckens, hier dargestellt durch den idyllischen Familienalltag der Familie des Lagerleiters Rudolph Höss, während der Horror und die Gräueltaten des nur durch eine Mauer getrennten Konzentrationslagers Auschwitz fast ausschliesslich auf der Tonspur zu hören sind. Nur sehr selten deuten nächtliche Aufnahmen von rauchenden Schornsteinen oder Infrarotaufnahmen einer Wiederstandkämpferin auch visuell auf den Völkermord hin. In der Hauptrolle glänzt einmal mehr Oscar-Anwärterin Sandra Hüller. Der Schweizer Dokumentarfilm «Die Anhörung» der Regisseurin Lisa Gerig stellt Befragungen im Asylwesen, die Essenz jedes Asylverfahrens, nach. Mit Menschen, die genau darüber Bescheid wissen, weil sie dabei waren. Entweder auf der Seite, die befragt, oder auf jener, die antwortet. Der Film zeigt hautnah, wie solche Anhörungen ablaufen ? und was es für die Asylsuchenden heisst, wenn anhand von ihren Erzählungen über ihr Leben entschieden wird. Wer hat die besten Chancen auf Asyl? Sind es die, die ihre Lebensgeschichten am eindrücklichsten erzählen können? Der Film gewann kürzlich den Hauptpreis an den Solothurner Filmtagen.
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Wed, 28 Feb 2024 22:25:05 +0100
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Faszination Wildtier

Im Solothurner Jura soll der Wisent wiederangesiedelt werden. Das Urrind Europas hat hierzulande viele Freunde ? und lässt bei anderen die Emotionen hochgehen. «Kulturplatz» widmet sich der Faszination Wildtier und geht unserem ambivalenten Verhältnis gegenüber Wolf, Bär und Co. auf den Grund. Unterwegs mit dem Wisent-Ranger Benjamin Brunner ist Biobauer und seit einem halben Jahr auch Wisent-Ranger. Seit der Freilassung der Urrinder auf seinem Landstück im Solothurner Jura macht er regelmässig Führungen mit interessierten Besucherinnen und Besuchern. Er beobachtet, ob sich die Tiere gut in das Ökosystem integrieren und ob die Idee des Vereins Wisent Thal, die Tiere in zehn Jahren ganz der freien Wildbahn zu überlassen, realistisch ist. Einige Bäuerinnen und Bauern in der Umgebung stehen dem kritisch gegenüber und gingen sogar bis vor Bundesgericht, das ihre Klage abgelehnt hat. Der Wisent: ein sanftes Urrind, das polarisiert. Wie der Wildbiologe Darius Weber auf den Wisent kam Seine erste Begegnung mit einem freilebenden Wisent hat Darius Weber Anfang der 1990er-Jahre in Polen. Der Wildbiologe ist im Wald von Bialowieza nahe der weissrussischen Grenze unterwegs, um Wölfe und Marderhunde zu beobachten und dokumentieren. Plötzlich sieht er in 70 Metern Entfernung einen Wisent-Bullen, der ihm zunächst gehörige Angst einjagt. Von diesem Tag an beginnt Weber, in Bialowieza nach Wisenten Ausschau zu halten. In ihm reift ein Gedanke: Frei lebende Wisente sollte es überall geben ? auch in der Schweiz, wo sie früher ebenfalls heimisch waren. Eine Kulturgeschichte der Wildtiere in der Schweiz Der Mensch und die Wildtiere ? Beziehungsstatus: seit je her kompliziert. Einerseits ist der Mensch fasziniert von ihrer Unzähmbarkeit, ihrer wilden Art. Andererseits hat er genau aus dem Grund Angst vor ihnen. Das ambivalente Verhältnis zum Wildtier findet seit Jahrhunderten Ausdruck in Liedern, Filmen, Kunst und sogar in der Religion. Das konnte aber nicht verhindern, dass zahlreiche Wildtiere auch in der Schweiz bis vor einigen Jahrzehnten beinahe ausgerottet waren. Doch seit einiger Zeit entsteht ein neues Bewusstsein für den Wert von Wildtieren für Mensch und Umwelt. Wiederholung vom 19.04.2023
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Wed, 21 Feb 2024 22:26:47 +0100
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Leselust oder Lesefrust: Geht die Freude am Lesen verloren?

Die Pisa-Studie hat gezeigt, die Lesekompetenz bei den Jungen schrumpft. Schuld ist auch das Smartphone. Andererseits boomen Lesungen und Literaturfestivals. Denn viele finden das Glück in Büchern und Geschichten. Doch wie vermittelt man das der Gen Z? Ein «Kulturplatz». Die Leseschwäche der Jungen hat auch mit dem Smartphone zu tun Pisa hat es wieder einmal gezeigt. Kurze Texte lesen und verstehen, das ist für 25 Prozent der jungen Menschen in der Schweiz heute schon unmöglich. Doch was steckt dahinter? Wie tief sitzt der Lesefrust? Hat das Smartphone das Buch längst ersetzt? Wie kann man Kinder und Jugendliche wieder für das begeistern, was für Generationen sinnstiftend war? Elke Heidenreich, selbst Autorin und Literaturkritikerin hat dazu eine klare Haltung. Und die Schriftstellerin Katja Alves findet, man müsse bereits bei den Kleinen ansetzen und geht mit ihren Geschichten seit langem in Primarschulen. Der Funke zwischen Jung und Alt zündet beim gemeinsamen Lesen Das Lesen beglückt, wissen alle, die es regelmässig tun und ohne ein gutes Buch auf dem Nachtisch nicht leben können. Noch schöner ist es, das Gelesene zu teilen. Das tun Lesezirkel schon seit Generationen. In Binningen BL gibt es aber eine besondere Gruppe. Hier lesen Ältere gemeinsam mit Teenagern. Lesestoff: ausschliesslich Jugendliteratur. «Kulturplatz» wollte wissen, was das gemeinsame Lesen mit ihnen macht, und durfte an einer Leserunde teilnehmen. Lesung macht glücklich Sich zuhause auf dem Sofa einigeln und in einem Buch versinken, das ist richtig schön. Aber sind Sie schon einmal richtig beseelt aus einer Lesung herausgekommen? Wir haben uns gefragt, wieso Lesungen auf so grossen Anklang stossen ? und uns auf eine Spurensuche gewagt, vom kleinen Kreis ums Lagerfeuer bis in die ganz grossen Hallen. Schriftsteller, trotz Lese- und Schreibschwäche Ihm war das Leseglück kaum in die Wiege gelegt: Der Bieler Autor Sebastian Steffen wuchs mit einer schweren Legasthenie auf. Trotzdem liebte er Geschichten und kämpfte sich später, trotz grosser Leseschwäche durch seine Bücher. Und er schrieb eigene Texte. Songtexte mit denen er sich am Literaturinstitut in Biel BE bewarb, genommen wurde und abschloss. Jetzt ist sein drittes Buch auf Mundart («I wett, i chönnt Französisch») erschienen und er verrät Nina Mavis Brunner beim Besuch in Biel BE, wie er damit umgeht, wenn ihn das Lesen manchmal in die Verzweiflung stürzt.
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Wed, 14 Feb 2024 22:25:00 +0100
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Lärm ? Fluch und Segen

Am 8. Februar beginnt die Luzerner Fasnacht mit dem Urknall. Dann hauen die Guggenmusiken wieder auf die Pauke und treiben mit lauter Musik die Wintergeister aus. Meist ist Krach in dieser unruhigen Welt aber verpönt. «Kulturplatz» über Fluch und Segen des Lärms. Lärm: Historisch und heutig Die Stadt Zürich ist schweizweit Spitzenreiter in Sachen Lärm. Fast ein Drittel der Bevölkerung ist einer zu hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Grösster Lärmverursacher: der Verkehr. Die Grenzwerte werden permanent überschritten. Und doch gehen viel mehr Lärmklagen wegen Nachbarn und Menschen auf öffentlichen Plätzen oder in Bars ein. Was also als Lärm gilt und ab wann wir Geräusche als Lärm empfinden, hat eher mit dem eigenen psychischen Befinden als mit effektiven DB-Werten zu tun. Lärm: Welche Bedeutung er für Gehörlose hat Die Museumsführerin und Performerin Lua Leirner und der Sozialpädagoge Tom Helbling sind gehörlos. Im Museum Tinguely haben sie «Kulturplatz» verraten, was für sie Lärm bedeutet und welche Klänge und Geräusche sie mögen, obwohl sie für viele Hörende eine Zumutung sind. Techno: Lärm vs. Lebenselixier Für die einen ist Techno bloss lautes, monotones Gestampf, das die Gesundheit gefährdet, für andere sind die Beats ein Lebenselixier. Während die Zürcher Technokultur seit 2017 zum immateriellen Unesco-Kulturerbe gehört, hat diese Musik beispielsweise an der Luzerner Fasnacht nichts verloren. So will es das Fasnachtskomitee. Die beiden DJs Manon Maeder und Dasstudach sind sich einig: Techno ist berauschend, auch ohne Drogen. Die Dosis macht das Gift.
Erscheinungsdatum:
Wed, 07 Feb 2024 22:25:37 +0100
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